Warnschilder beim Streik
Warnschilder beim Streik

Am Dienstag, den 16.11.2021, finden im Rahmen der stockenden Tarifverhandlungen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und Ver.di mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) Warnstreiks statt. Von 9 bis ca. 17 Uhr werden im Rahmen verschiedener Aktionen die teils prekären Arbeitsbedingungen an den sächsischen Hochschulen öffentlich thematisiert und angeklagt. Um 11 Uhr beginnt die GEW Sachsen mit einer Online-Streikversammlung, darauf folgt um 13:30 Uhr die Vollversammlung der Mittelbauinitiative Leipzig (MULE) im Innenhof des Campus Augustusplatz. Anschließend protestieren Studierende ab 15 Uhr gegen Kürzungen an der Uni Leipzig am Kurt-Masur-Platz. Am gesamten Aktionstag können Streikinfopunkte, u. a. am Hauptcampus Augustusplatz aufgesucht werden. Der StuRa der Uni Leipzig solidarisiert sich mit allen Streikenden des öffentlichen Dienstes, insbesondere den Beschäftigten sowie Studierenden der sächsischen Hochschulen.

Insbesondere seit der andauernden Corona Pandemie wird den Dozierenden Außerordentliches abverlangt. Aus dem Nichts müssen alternative Lehrkonzepte ermöglicht und extra Sorgeleistungen für Studierende in Notlagen geleistet werden. Viel zu geringe Tariflöhne, Befristungen und Kürzungen der universitären Stellen führen zur psychischen (Über-)Belastung und Problemen in der Lehrplanung. Dies zeigt sich aktuell in den Streichungen der Stellen an der Fakultät Geschichte, Kunst- und Regionalwissenschaften (GKR), welche besonders die kleinen Studiengänge in massive Bedrängnis bringt. An der gesamten Uni Leipzig werden zukünftig 80 Stellen fehlen. Die Arbeitsbedingungen haben direkten Einfluss auf die Qualtität von Forschung und Lehre. Eric Scholz, Referent für Lehramt meint: “Die Studierenden sind direkt betroffen, wenn es um die Lehrqualität, den Anspruch an Wissenschaftlichkeit oder die Betreuung von Abschlussarbeiten geht. Ohnehin wird die Lehre durch zahlreiche studentische Beschäftigte abgedeckt, die zu oft nicht mitgedacht werden.”

Erst im letzten Jahr protestierten Beschäftigte und Studierende der Universität Leipzig mit breiter medialer Aufmerksamkeit gemeinsam gegen die schlechten Arbeits- sowie Bildungsbedingungen an der Hochschule. Marie Polonyi, Referentin für Inklusion, meint: “Eine Rektoratsbesetzung und drei zehrende Corona-Semester später hat sich die Lage nicht verbessert, obwohl es eigentlich nur eine Richtung geben kann: Löhne rauf, Lehrdeputate und Befristungen runter. Alle sitzen im selben Boot. Arbeitsbedingungen sind Bildungsbedingungen.” Die Universität Leipzig wird ihren gesellschaftlichen Aufgaben von Bildung, Inklusion und Versorgung nur gerecht, wenn ihr ausreichend Stellen und ihren Beschäftigten faire Arbeitsbedingungen mit angemessenen Löhnen ermöglicht werden.

Für Rückfragen und Informationen wenden Sie sich bitte an: Eric Scholz, Referat für Lehramt, lehramt@stura.uni-leipzig.de